Am 17. April 2010 trafen sich 107 Lehrerinnen und Lehrer zur "Landestagung der Informatiklehrer des Landes Mecklenburg-Vorpommern" in der CJD Christophorusschule Rostock. Ziel war es, ein breites Forum für alle Schulformen, von der Grundschule über die Gesamt- und Regionalschulen bis hin zu den Gymnasien und Beruflichen Schulen zu bieten und so den fachlichen Dialog zur informatischen Bildung zu pflegen.

Für den Hauptvortrag "Plagiate: Vom Wikipedia- bis zum Strukturplagiat" konnte die Fachgruppe keine geringere als "WiseWoman" Prof. Debora Weber-Wulff gewinnen. Ihre äußerst informative und unterhaltsame Präsentation wurde gespickt mit vielen Erlebnissen, die sie auf ihrem Weg zur Plagiatsexpertin schlechthin erlebte. Der Hauptvortrag zeigte aber auch, dass den Schülerinnen und Schülern aller Schulformen der Problemkreis Plagiat mit allen Ursachen und Folgen viel anschaulicher deutlich gemacht werden muss.

In den elf angebotenen Workshops standen neben den klassischen Themen für den Informatikunterricht in der gymnasialen Oberstufe auch Angebote für den Unterricht in der Sekundarstufe I, in den Orientierungsstufen und an Grundschulen zur Auswahl. Darüber hinaus gab es umfangreiche Anregungen für Ganztagsangebote oder Projekte außerhalb des Unterrichts.

Unser Dank gilt dem abacus e. V., dem Institut für Qualitätsentwicklung M-V, dem CJD Rostock, insbesondere Dr. Uwe Boosmann, der für den reibungslosen Ablauf der Tagung vor Ort verantwortlich zeichnete, und dem Institut für Informatik der Universität Rostock.

Fotos: Ralph Michael, Rostock

Workshop 1 - Die Behandlung des Themas "Datenbanksysteme"
in der Sekundarstufe I (im Freistaat Sachsen) - Thomas Knapp, Mittelschule-Kötzschenbroda Radebeul

In der Veranstaltung sollen geeignete Probleme bzw. Problembereiche für die unterrichtliche Umsetzung des Lernbereichs "Datenbanksysteme" vorgestellt und besprochen werden. Anhand ausgewählter Beispiele wird der Weg von der Modellierung, beginnend mit dem Datenmodell über das Relationenmodell bis zur praktischen Erstellung einer Datenbasis aufgezeigt. Anschließend erfolgt eine didaktische Reduzierung, um das besprochene Beispiel für den Unterricht aufzubereiten. Anhand des besprochenen Beispieles werden nachfolgend die Abfragen eingeführt und komplexe Beispiele besprochen. Der Beitrag bezieht sich auf die Vorgehensweise, die im Lehrbuch "Grundlagen der Informatik II" des Oldenbourg-Verlages vorstellt wurde. Der Referent ist Mitautor dieses Buches.

Workshop 2 - Mikrocontrollertechnik und E-Learning - Raimund Krings und Bernd Oehlerking, Elektor-Verlag GmbH Aachen

Der Workshop führt in drei interessante Produkte ein:

  • Mikrocontroller leicht gemacht
    12 Lehreinheiten (2 x 6) ermöglichen einen einfachen und fundierten Einstieg in die Welt der Mikrocontroller. Die dabei unterstützende Hardware (ein Grund- und ein Basisboard) ist mit einem Mikrocontroller aus der 8051er-Familie aufgebaut, einer der größten globalen Industriestandards auf diesem Gebiet. Grundlegende Konzepte der Mikrocontroller-Technik lassen sich hieran einfach und klar aufzeigen und erläutern. Hardware, Software (Programmiersprache C) und Teachware sind auf einander abgestimmt und folgen einem seit mehr als 15 Jahren erprobten und bewährten didaktischem Konzept.
  • Virtuelles Elektronik-Labor
    Das neue "Virtuelle Elektronik-Labor" stellt Simulationsprogramme für elektrotechnische Grundlagen zur Verfügung. Es wurde von Fachleuten aus den Bereichen Elektronik, Medienkommunikation und Pädagogik entwickelt und richtet sich an alle Ausbildungsstätten des Fachbereichs Elektronik. Das "Virtuelle Elektronik-Labor" ist ein Aufbaukompendium, das sich im Abo über mehrere Schuljahre bzw. Semester erstreckt oder je nach Lehrplan begrenzt werden kann. Versuche, die in einem Elektronik-Labor ausgeführt werden, kann ein Anwender über die Simulation nachvollziehen. Hierbei orientiert sich das virtuelle Labor an den realen Laborgegebenheiten. Die Darstellung der Messgeräte und deren Bedienung entsprechen dem Standard. Der Anwender kann  elektrotechnische Grundschaltungen am Rechner zur Simulation aufrufen. Die Bauteilparameter, Spannungen, Zeitvorgaben sowie weitere Parameter können interaktiv eingegeben werden. Durch den Online-Zugang können die Schüler/Studenten ortsunabhängig die Versuche und Aufgaben durchführen. Schulen ohne eingerichtetes Elektronik-Labor haben hierdurch die Möglichkeit, praxisnahen Unterricht anzubieten.
  • E-Blocks
    Bei E-Blocks handelt es sich um kleine Platinen, bei der jede eine elektronische Schaltung enthält, wie sie typischerweise in einem elektronischem System vorkommen. Die 40 Platinen der E-Blocks-Reihe benutzen stabile 9-polige D-Anschlüsse für eine Busverbindung mit 8 Signalleitungen und Masse. Die Versorgungsspannung (5 V oder 3,3 V) wird separat geführt. So lässt sich ein komplettes System innerhalb weniger Minuten zusammenbauen. Die Funktionalität des Systems kann mit bis zu 40 Sensoren und weiterem Zubehör zusätzlich erweitert werden. Mikrocontroller basierte Systeme lassen sich mit Flowchart, C oder Assembler programmieren. Systeme die auf die CPLD/FPGA- Technik aufsetzen, können mit Hilfe von Blockdiagrammen, VHDL oder Verilog programmiert werden. Zahlreiche  Erweiterungs-CDROMs enthalten Compiler, Entwicklungstools sowie Handbücher und stellen eine Unterstützung für Schüler/Studenten dar, die mit diesen Techniken bisher noch nicht in Kontakt gekommen sind. Der Vorteil von E-Blocks im Lehrbetrieb liegt darin, dass sie eine Vielzahl von flexibel einsetzbaren Teilen enthalten, mit denen ein großer Bereich technischer Disziplinen und der Projektarbeit abgedeckt werden kann.

Workshop 3 - Game-based Learning - Prof. Dr. Alke Martens und Dennis Maciuszek, Universität Rostock

Von Lern-Computerspielen verspricht man sich, dass sie Lernmotivation fördern, Ausprobieren ermöglichen und Transfer erleichtern können. Wir sehen uns einige Lernspiele an und diskutieren ihre Eignung für den Informatikunterricht bzw. verwandte Fächer. Desweiteren stellen wir einen Lehransatz vor (mit zugehöriger Technik), in dem Schüler selbst Spiele-Entwickler sind und auf spielerische Art Programmieren lernen.

Workshop 4 - Datenbankkurse mit mySQL gestalten  - Dr. Holger Meyer und Sebastian Schick, Universität Rostock

Neben der Installation und Administration des relationalen Datenbanksystems mySQL wird der Einsatz im Rahmen eines "Datenbank-Grundkurses" für den Informatikunterricht diskutiert. Praktische Rechnerübungen zur Administration wechseln mit Vortragsanteilen in diesem Tutorial ab, das aus drei Kapitel besteht: Einsatz von mySQL in Lehrveranstaltungen zu relationalen DatenbanksystemenAufbau, Funktionsumfang, Einsatz und Installation von mySQL und begleitender WerkzeugeGrundwissen Datenbank- und Nutzer-Administration in SQL-Datenbanksystemen

Workshop 5 - Tabellenkalkulationen entdecken - Lutz Hellmig, Universität Rostock

Tabellenkalkulationsprogramme wie MS Excel und OpenOffice Calc können viel zum Verständnis von Datentypen und Datenformaten beitragen. Der experimentelle Workshop entdeckt Selbstverständliches aber auch Spannendes und Skurriles hinter den Kulissen einer von Informatikern oft zu Unrecht unterschätzten Softwarefamilie.

Workshop 6 - Objektorientierte Modellierung mit dem Java-Editor - Gerhard Röhner, Studienseminar für Gymnasien Darmstadt

Im Workshop wird anhand schulisch erprobter Beispiele gezeigt, wie man mit dem Java-Editor Klassen modelliert und mit Klassen und Objekten analog zu BlueJ interaktiv arbeitet. In der integrierten Entwicklungsumgebung werden anschließend GUI-Formulare zur Verwendung von Klassen und Objekten in einem GUI-Programm entwickelt.

Workshop 7 - IT-Essentials als Ganztagsangebot - Dr. Guntram Balla, Ernst-Barlach-Gymnasium Güstrow

Einrichtung eines Ganztagsschulkurses in der Sekundarstufe I zu Grundlagen von PC-Hard- und Software unter besonderer Berücksichtigung: bilinguales Lernen (Deutsch - Englisch) Verbindung praktischer und virtueller LerngegenständeeLearningTest, Abschluss und Zertifizierung

Workshop 8 - AWT/Informatik in der Orientierungsstufe - Kathrin Paschen, ecolea Rostock und Volker Pietz, Regionale Schule "Am Kamp", Bad Doberan

An Beispielen wird gezeigt, wie man die Inhalte beider Rahmenpläne sinnvoll miteinander verknüpfen kann und mit Holz, Säge und Computer Unterricht praxisnah umsetzen kann.

Workshop 9 - Computereinsatz in der Grundschule - Susann Kreuzer, Grundschule Matzlow und Helmut Tschirch, IQ MV Greifswald

Information über Forderungen der Rahmenpläne bezogen auf das Arbeiten mit ComputernWiderspieglung der Forderungen in Lehrwerken der GrundschuleVorstellen einer Homepage einer Grundschule und Erläuterungen zur Vorgehensweise, zur Einbeziehung der KinderHäufig genutzte Internetseiten für die Recherche und Kurzvorstellung der "Lernwerkstatt 7" (Landeslizenz)

Workshop 10 - "Unterricht interaktiv" - Regina Funk, MINHOFF GmbH Berlin

Anhand von Unterrichtsbeispielen wird der Umgang mit dem SMART Board Interactive Whiteboard, ausgerüstet mit der SMART Notebook Software, vorgestellt. 100 Notebook-Unterrichtseinheiten stehen inzwischen für die Grundschule zur Verfügung.

Workshop 11 - OpenStreetMap-Einführung - Martin Garbe, Universität Rostock

  • Was ist OpenStreetMap?
  • Vor- und Nachteile
  • Wie kann man mitmachen?
  • Was wird dafür benötigt?
  • Praktischer Teil

Workshop 12 - Roboterprogrammierung kinderleicht für Erwachsene - Volker Matthes, Universität Rostock

Programmieren von strategischem Verhalten für Lego-Roboter? Ein Roboter erkennt Müll und räumt ihn weg. Es wird dargestellt, wie Roboter mit verschiedenen Sensoren ihre Umwelt erfassen und zielgerichtet ihrer programmierten Aufgabe nachgehen. Erfahrungen in der Arbeit mit Schülern der Oberstufe aber auch mit der Unterstufe liegen vor.

Anhänge:
Diese Datei herunterladen (osm_schule.pdf)osm_schule.pdf[Openstreetmap in der Schule]888 KB
Diese Datei herunterladen (praesentation_tk.pdf)praesentation_tk.pdf[Tabellenkalkulation]1066 KB

Verlage

Weitere Aussteller