Die 8. Landestagung fand am 5. April 2008  in Rostock statt. Der Hauptvortrag wurde von Frau Janke (Rechtsanwältin, Kanzlei Langhoff, Dr. Schaarschmidt & Kollegen, Rostock) zum Thema "Recht und Internet" gehalten. Dr. Jan Hartmann, L.I.S.A. M-V sprach zu "Stand und Perspektiven der Informatischen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern".

Am Nachmittag wurden Workshops zu unterschiedlichen Themen angeboten:

  • Modellieren von Datenbanken in der Sekundarstufe I (Heiko Neupert, Dresden),
  • Raytracing - Ein Einstieg in die Programmierung mit POV-Ray (Detlef Rick, Hamburg),
  • Sprachen und Sprachkonzepte (Tino Hempel, Ribnitz-Damgarten),
  • Livestreaming in Netzen (Dirk Schwenn, Friedland),
  • Web 2.0 (Jens Landt, Schwerin),
  • Unterrichtsmaterial für den Informatikunterricht der Orientierungsstufe (Heike Bollow und Lutz Hellmig, Rostock),
  • Objekte und ihre Attribute - ein Einstieg (Katrin Büttner, Dresden),
  • Nutzung virtueller Räumen im Schulunterricht (Cornelia Westphal, Rostock),
  • Sprachen und Automaten (Silke Herbst, Grimmen),
  • Kryptologie lernen und anwenden mit CrypTool (Bernhard Esslinger, Siegen und Mirko König, Jena),
  • Virtuelle Maschinen - Einsatzmöglichkeiten in der Schule (Dirk Kruse, Greifswald)


WS 01 - Modellieren von Datenbanken in der Sekundarstufe I - Heiko Neupert, Sächsisches Staatsministerium für Kultus Dresden

Im Workshop wird ausgehend von der Erfahrungswelt der Schüler in die organisierte Speicherung großer Datenmengen eingeführt. Schritt für Schritt werden Informationen strukturiert, Modelle erstellt, eine Datenbasis geplant und diese am Computer auch umgesetzt. Zur Planung von Abfragen an die Datenbasis wird eine neue sprach- und produktunabhängige Beschreibung eingeführt, die dem Schüler die Umsetzung mit einem konkreten Datenbankmanagementsystem erleichtert.

Mit der verwendeten Datenbasis wird eine inhaltliche Verbindung zur Astronomie hergestellt, indem ein astronomisches Wissenssystem modelliert und genutzt wird.
Zur Person:
Heiko Neupert ist Informatiklehrer an einer sächsischen Mittelschule und Fachberater für Informatik. Er ist Mitautor des Lehrbuchs "Grundlagen der Informatik II", das für Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 9/10 geschrieben wurde.


WS 02 - Raytracing - Ein Einstieg in die Programmierung mit POV-Ray - Detlef Rick, Universität Hamburg

POV-Ray ist ein Raytracer, mit dem extrem realistische Bilder von einer nur mathematisch vorhandenen Welt generiert werden. Reflektierende, glänzende Oberflächen, Schattenwurf und Perspektive erwecken den Eindruck, es handele sich nicht um Bilder von mathematischen Modellen, sondern um Fotos von der realen Welt.

Zur Modellierung einer Szene im dreidimensionalen mathematischen Raum verwendet POV-Ray eine Szenenbeschreibungssprache, die große Ähnlichkeit mit Programmiersprachen hat. Am Beispiel dieser formalen Sprache lernen die Schülerinnen und Schüler wichtige Konzepte wie Variablen, Kontrollstrukturen, Wiederverwendung usw. kennen. Dabei wirkt besonders motivierend, dass mit POV-Ray Folgen von zeitabhängigen Einzelbildern erzeugt werden können, die mit geeigneten Tools zu kleinen 3D-Animationen aneinander gereiht werden können.


WS 04 - Sprachen und Sprachkonzepte in Klasse 10 - Tino Hempel, Gymnasium "Richard Wossidlo" Ribnitz-Damgarten

Der Workshop "Sprachen und Sprachkonzepte" findet auf vielfachen Wunsch in diesem Jahr nach 2006 zum zweiten Mal auf einer Landestagung statt.

Der Workshop soll neben Anregungen und Hinweise auch Tipps für eine rahmenplangerechte Umsetzung des Themas aufzeigen. Dabei werden umfangreiche und praxiserprobte Unterrichtssequenzen vorgestellt, die den Schülern die besondere Stellung des Themas in der informatischen Grundbildung aufzeigt.

Der Workshop gliedert das Thema in die Gebiete:
1. Von natürlichen zu künstlichen Sprachen
2. Computer und Sprache
3. Problemlösen mit Computersprachen (imperativ/deklarativ)


WS 05 - Livestreaming in Netzen - Dirk Schwenn, Kooperative Gesamtschule Friedland

Die Emotion des Augenblicks lässt sich bei vielen Veranstaltungen nur schwer in Bild und Ton konservieren. Man muss solche Momente einfach live erleben, auch wenn man vielleicht nicht am Ort des Geschehens sein kann. Computernetze können helfen, den Augenblick in die Welt zu tragen ...

Im Mittelpunkt des Workshops stehen technische Anforderungen, Möglichkeiten und Grenzen von Audio- bzw. Videoliveübertragungen in lokalen Netzen und ins Internet. Die Teilnehmer erhalten einen Überblick über freie Streaming-Software in verschiedenen Betriebssystemen. Je nach Gruppengröße wird die Konfiguration einer Client-Server-Lösung praktisch selbst erprobt oder demonstriert.

Einsatzmöglichkeiten des Livestreamings in der Schule sollen in der Gruppe kritisch diskutiert werden.


WS 06 -  Web 2.0 - Jens Landt, L.I.S.A. Schwerin

"Natürlich ist web 2.0 ein Kauderwelsch, von dem sogar niemand weiß, was es bedeutet." (Sir Tim Berners-Lee)

Die Nutzer, also auch Schülerinnen und Schüler, werden zu Medienproduzenten, Software wird sozial, es zeigt sich eine wachsende Offenheit und Internetangebote werden durch APIs besser integrierbar, der Grad der Vernetzung steigt und Applikationen werden verstärkt ins Netz verlagert. Wikis, Blogs, Podcast etc sind nur einige Ausprägungsformen.

Dieser Workshop beschäftigt sich mit der Frage: "Was ist web 2.0 und welche Potenziale bietet web 2.0 für den unterrichtlichen Einsatz?"


WS 07 - Unterrichtsmaterial für den Informatikunterricht der Orientierungsstufe - Heike Bollow, Käthe-Kollwitz-Gymnasium Rostock, und Lutz Hellmig, Universität Rostock

Der Workshop stellt eine Konzeption (Stoffverteilungsplan und ausgewählte Unterrichtsideen aus der Orientierungsstufe) zur Diskussion, die den Erfordernissen aller weiterführenden Schularten gerecht werden sollen. Im Rahmen des Kooperationsprojektes "OLIf" (OnlineLehrbuchInformatik) der Informatiklehrer des Landes wurden und werden Unterrichtsmaterialien zusammengestellt. Die Projektgruppe lädt interessierte Kolleginnen und Kollegen zur aktiven Beteiligung an der Weiterentwicklung der Materialien ein.


WS 08 - Objekte und ihre Attribute - ein Einstieg - Katrin Büttner, Dresden

Ausgehend von Gegenständen des Alltags die Grundbegriffe der Informatik kennen lernen - damit kann ein Grundstein zur Einführung "Objekte, Attribute und Operationen" in der Orientierungsstufe gelegt werden.

Mit verschiedenen Unterrichtsmethoden wird gezeigt, wie man mit Schülern im Anfangsunterricht diesen Themenbereich bearbeiten kann. Darauf aufbauend werden Beispiele aus der Textverarbeitung, aus Grafikprogrammen und aus der Tabellenkalkulation vorgestellt und gemeinsam getestet.

Diese Inhalte gehören seit 2004 zum neuen Lehrplan an sächsischen Schulen, die Erfahrungen aus mehreren Jahren Informatikunterricht sollen in die Diskussion einfließen.


WS 09 - Nutzung virtueller Räumen im Schulunterricht - Cornelia Westphal, Käthe-Kollwitz-Gymnasium Rostock

"Der Begriff Virtuelles Klassenzimmer bezeichnet eine Form von E-Learning, bei der räumlich getrennte Lehrende und Lernende synchron oder asynchron zusammen arbeiten. Sie treffen sich im Internet auf einer Lernplattform zum Gruppenlernen oder laden sich die Aufgaben auf ihren Heimcomputer herunter. Um an einer solchen Lehrveranstaltung teilzunehmen, braucht man also unbedingt einen PC, Kopfhörer mit Mikrofon und Internetzugang. Die häufigste Form, in der die Lerninhalte vermittelt werden, ist der Live Online-Kurs." (Zitat aus www.wikipedia.de)

Die Möglichkeiten zur Erarbeitung von neuen Inhalten sowie auch von Kommunikation und Kooperation im und außerhalb des Klassenraumes werden immer vielfältiger. Gestellte Aufgaben können von Schülern und Lehrern zeit- und ortsunabhängiger bearbeitet und auch kontrolliert werden. Für die Lernenden entsteht durch die so geforderte und gezielt geförderte Selbstständigkeit Raum für das Erwerben weiterer Kompetenzerfahrungen. Lernplattformen sind in allen Stufen und Schularten einsetzbar. In diesem Workshop soll an praktischen Beispielen der Einsatz von Lernplattformen speziell im Informatikunterricht diskutiert. Exemplarisch werden Anwendungen von e-learning-Elementen wie WIKI und e-content vorgestellt und im Lernmanagementsystem lo-net² praktisch realisiert.

Dabei wird die Arbeit mit Lernplattformen sowohl aus Perspektive der Lehrenden als auch aus Sicht der Lernenden betrachtet - verschiedene Einsatzszenarien und Unterrichtserfahrungen sollen vorgestellt und diskutiert werden.


WS 10 - Sprachen und Automaten - Silke Herbst, Gymnasium Grimmen

Vom Wahlthema Theoretische Informatik aus dem Rahmenplan zur Informatik in der Sekundarstufe II zum Pflichtthemenfeld Automaten und Sprachen im Kerncurriculum für die Sekundarstufe II

Der Workshop wendet sich insbesondere an Lehrerinnen und Lehrer, die das Wahlthema des bisherigen Informatikrahmenplans nicht gewählt bzw. unterrichtet haben. Es werden Hinweise und Empfehlungen für die Umsetzung der im Kerncurriculum ausgewiesenen Inhalte und Ziele aufgezeigt.
Auf folgende Fragen wird im Workshop eingegangen:

Welche inhaltlichen und kompetenzbezogenden Schwerpunkte kann man setzen?
Welche Stundenplanung bietet sich für das Themenfeld an?
Worin unterscheiden sich Fach und Hauptfach bezüglich des Themenfeldes Sprachen und Automaten?
Was ist im Hinblick auf das Abitur zu beachten?
Welche Software und Hilfsmittel bieten sich für den Unterricht an?


WS 11 - Kryptologie lernen und anwenden mit CrypTool - Bernhard Esslinger, Siegen, Mirko König, Jena

In diesem Workshop werden wir in 90 min eine Tour machen, die den Bogen von klassischer zu moderner Kryptographie spannt und die zeigt, wie kryptographische Verfahren heutzutage zum Einsatz kommen. Die einführenden Teile wechseln sich ab mit 2-3 Einheiten, in denen Sie Beispiele bearbeiten und selbst konkrete Erfahrungen sammeln. Für alles, was über händische Arbeit hinausgeht, wird das mehrfach ausgezeichnete Lernprogramm CrypTool eingesetzt.

Alle im Workshop benutzten Materialien und Programme werden bis zum Zeitpunkt des Workshops für Sie (und später für Ihren Unterricht) kostenlos zur Verfügung stehen. Zielgruppe sind Mathematik- und Informatik-Lehrer (aber auch Lehrer, die an der gesellschaftlichen Bedeutung von Privacy und Datenschutz interessiert sind).


WS 12 - Virtuelle Maschinen - Einsatzmöglichkeiten in der Schule - Dirk Kruse, Greifswald

Wer wünscht sich das nicht: Schnell mal ein Programm installieren und testen, ohne das mühsam eingerichtete Betriebssystem zu gefährden oder einen Computer zuhause z. B. mit einem Lernprogramm vorbereiten und dann auf einem USB-Stick mit in die Schule nehmen und einsetzen oder ein Netzwerk aufbauen, obwohl nur ein Computer vorhanden ist oder die Schüler mit Administratorrechten an einem PC arbeiten zu lassen ohne Sorge zu haben, dass der PC in der nächsten Stunde nicht mehr einsatzbereit ist oder, oder, oder ?

Die Einsatzmöglichkeiten von virtuellen Maschinen sind vielfältig und die Software dazu ist einfach zu bedienen und zum Teil sogar kostenlos.

Der Workshop richtet sich an Lehrerinnen und Lehrer, die sich für einen Einstieg in die Nutzung virtueller Maschinen interessieren. Alle Workshop-Teilnehmer erhalten eine DVD mit der kostenlosen Software Virtual PC 2007 und VM-Ware Player, einem Lehrfilm zur Installation eines virtuellen Windows XP-Systems und mehrere vorbereitete Linux-Systeme, die sofort gestartet werden können. Außerdem besteht die Möglichkeit, einen Nachdruck aus zwei Heften der Zeitschrift Chip zum Thema "Virtuelle Maschinen" in Broschürenform zu erhalten.