Nach zwei Jahren war es am 01.03.2003 wieder soweit: 132 Informatiklehrer des Landes Mecklenburg-Vorpommern waren der Einladung des Instituts für Mathematik und Informatik der Universität Greifswald und des Landesinstitut für Schule und Ausbildung (L.I.S.A.) und der GI-Landesgruppe der Informatiklehrer gefolgt, um sich auszutauschen, Neues zu erfahren und gemeinsam die informatische Bildung an den allgemein bildenden Schulen unseres Landes voranzubringen. Diese Landestagung, die inzwischen auf eine zehnjährige Tradition zurückblicken kann, bildet alle zwei Jahre zweifelsfrei den Höhepunkt in der Fortbildung der Informatiklehrer.
Herrn Dr. Norbert Breier, der alle Landestagungen über die vielen Jahre hinweg organisiert hat, ist es auch in diesem Jahr wieder gelungen, hochkarätige Referenten für diese Veranstaltung zu gewinnen.
In seinem Hauptvortrag beschäftigte sich Herr Dr. Breiter (Universität Bremen) mit den Folgekosten bei der IT-Ausstattung von Schulen. Er zeigte auf, dass die Folgekosten der IT-Ausstattung der Schulen eine besondere Komplexität aufweisen und gab wichtige Impulse für die Zusammenarbeit von Land, Schulträgern und den Verantwortlichen in den Schulen. Besonders deutlich wurde, dass eine optimale Beschaffung, Betreuung, Wartung und Gestaltung der Schul-IT-Systeme grundsätzlich nur unter Einbeziehung der Nutzer, insbesondere der KollegInnen Informatiklehrer vor Ort möglich ist. Deutlich wurde in seinem Vortrag auch, dass die allgemeine Praxis der Wartung und Instandhaltung der Systeme allein durch die InformatiklehrerInnen nicht nur aus Kostensicht kein praktikabler Ansatz ist.
Kathrin Paschen, Dezernentin für Informatik am L.I.S.A informierte die Anwesenden über den Stand und die Perspektiven der informatischen Bildung im Land. Ihre gründliche Analyse dokumentierte vor allem die positive Entwicklung bezüglich der IT-Ausstattungsinitiative in unserem Land. Besonders deutlich wurde, dass Mecklenburg-Vorpommern in der informatischen Bildung und der IT-Ausstattung der Schulen bundesweit eine führende Position einnimmt.
In der folgenden Diskussion wurde aber auch auf viele ungelöste Probleme hingewiesen.
Insbesondere die fehlende durchgängige Verankerung der informatischen Bildung im Pflichtbereich der Stundentafeln aller weiterführenden Schulen und die Vermischung der informatischen Bildung mit dem Fach Arbeit-Wirtschaft-Technik in einem gemeinsamen Unterrichtsfach in den Klassenstufen 7 und 8 waren Schwerpunkte
Deutlich wurde, dass die InformatiklehrerInnen des Landes sich vehement für ein eigenständiges Fach Informatik in der Sekundarstufe I aussprechen und an einem Konzept für die inhaltliche Ausgestaltung arbeiten werden.
Das Programm der Landestagung wurde am Nachmittag mit Arbeitsgruppen und Workshops zu verschiedenen schulrelevanten Themen fortgesetzt. Die Referenten, Frau Herbst (Gymnasium Grimmen), Herr Dr. Hartmann und Herr Reichert (ETH Zürich), Herr Fischer (86. Mittelschule Dresden), Herr Schwenn (neues friedländer gymnasium) und Herr Wiedemann (Erasmus-Grasser-Gymnasium München) gestalteten interessante Workshops zu Themen wie Informatikabitur in Mecklenburg-Vorpommern, Informieren in Datennetzen, Kara - Program-mierung für Einsteiger, Bilder gestalten, Objektorientierte Softwareentwicklung und Objektorientierter Einstieg in die Informatik in der Jahrgangsstufe 6.
Im Anschluss an die Tagung trafen sich die Mitglieder der Landesgruppe Mecklenburg-Vorpommern der Fachgruppe der Informatiklehrkräfte der Gesellschaft für Informatik zu einer letzten Mitgliederversammlung, auf der die Ausgründung als selbständige Fachgruppe "Informatische Bildung in Mecklenburg-Vorpommern" (IBMV) beschlossen wurde. Monika Klaaßen (Gymnasium Sanitz) und Reiko Kretzschmar (Oskar-Picht-Gymnasium Pasewalk) wurden als Fachgruppensprecher gewählt.
Die diesjährige Landestagung hat einmal mehr bewiesen, dass die intensive Zusammenarbeit aller Beteiligten zu einer Stärkung und Profilierung der informatischen Bildung in Mecklenburg-Vorpommern führt, und damit denjenigen nutzt, die die Zukunft unseres Landes gestalten werden - unseren Schülerinnen und Schülern.
Unser Dank gilt dem Institut für Mathematik und Informatik der Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, insbesondere Herrn Dr. Norbert Breier für die hervorragende Organisation der Landestagung, die wieder einmal für alle Informatiklehrer des Landes ein großer Gewinn war.